“We never can just stop time. Or take moments back. Life doesn’t work that way, does it?”
– Christine Feehan, Oceans of Fire
Es ist Samstag Abend. Während andere heute Abend party machen liege ich ausnahmsweise in Decken eingewickelt in meinem Bett. Neben mir flackert das Licht einer Kerze und es liegt leichter Vanilleduft in der Luft. Endlich, nach Ewigkeit sitze ich mal wieder bei einem Sonntagspost. Im Hintergrund ist Spotify mit meiner Lieblingsplaylist geöffnet und ich genieße den Moment.
Jedoch während ich meine Gedanken in Worte umwandle erwische ich mich, wie ich zwischendurch immer wieder mein Handy checke, Instagram öffne, auf eine Whatsapp Nachricht antworte,… plötzlich ist die Musik aus, ich lege mein Handy weg, starre auf die geöffnete Datei. Der Moment kam mir ewig vor. Dann begann ein neues Lied. Und ich fragte mich, wie unfähig ich geworden bin den Moment zu genießen.
Ich Frühstücke morgens und schaue nebenbei eine Serie, oder checke meine Mails. Ich telefoniere während ich das Gemüse für meine Pasta schnipple. Ich bin mit einer Freundin Kaffee trinken und bearbeite nebenbei ein neues Bild für Social Media. Ich beantworte eine E-Mail, scrolle durch Pinterest und plane nebenbei die nächsten anstehenden Termine.. –multitasking oder einfach unfähig den Moment zu „genießen“ ?
Unfähigkeit das neue Multitasking?
In den letzten Wochen, egal ob ich in der U-Bahn stehe, im Café sitze oder alleine zuhause bin, fällt mir immer mehr auf, wie wenig ich, wie wenig andere einfach die Momente genießen. Die heutige Gesellschaft ist irgendwie davon geprägt, soviel wie möglich in so kurzer Zeit wie nur denkbar zu schaffen. Ich bin selber eine dieser Personen die mehrere „Baustellen“ gleichzeitig bearbeitet und so schnell mit allem fertig werden möchte wie nur geht. Leider funktioniert das aber nicht immer und ich erwische mich immer öfter dabei, den Moment nicht zu leben.
Ich bin mit einer Freundin unterwegs, wir quatschen und sitzen bei einer Tasse Kaffee.. mein Handy vibriert und ich sehe eine Nachricht aufleuchten. Sofort nehme ich es in die Hand und antworte. Wir führen unser Gespräch fort.. und wieder, und wieder, und wieder.. irgendwann lass ich es aber liegen, doch irgendwie macht mich das super nervös und ich habe einen kleinen inneren Druck sofort zu antworten.. Doch mittlerweile ist der Kaffee ausgetrunken und wir machen uns schon auf den Heimweg. Daheim angekommen denke ich mir nur “ wow“
In dem Moment wird mir klar, wie bescheuert das ganze eigentlich ist. Es fühlte sich irgendwie an, als wär ich zwar körperlich anwesend gewesen, aber geistig auf 5 verschiedenen Orten. Von Genießen nichtmal die Rede. Ich hab nichtmal mitbekommen wie ich den Kaffee ausgetrunken habe. Hätte mir wer gesagt ich hätte keinen bekommen, hätt‘ ich es der Person auch geglaubt.
In meinen Augen kein Multitasking mehr, sondern einfach nur unfähig den Moment zu genießen.
Die Zeit rennt
Ich finde es traurig. Wir leben in einer Gesellschaft, wo glücklich sein etwas so seltenes wie schon lange nicht mehr ist. Aber vielleicht liegt es doch einfach daran, dass wir die Momente nicht mehr genießen ?
Zeit ist ein Medium, dass der Mensch gottseidank nie wirklich lenken kann, aber wir können sie trotzdem für uns nutzen.-
Die Zeit bleibt nie stehen und die Tage werden nicht länger, die Momente werden gehen, aber auch kommen. Genießt sie deshalb umso mehr.
Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag, genießt jeden Moment davon 😉
xoxo Susanna
22 Comments
Toller und komplett wahrer Blogpost liebe Susanna!
Gib dir in allem zu 100% Recht. So richtig aufgefallen ist mir das zum ersten Mal, als ich am Bahnhof auf den Zug wartete. Ohne Handy. Anfangs fühlte ich mich verloren, irgendwie „nackt“, weil ich kein Smartphone hatte, in welchem ich mich „verstecken“ konnte. Nachdem ich mich aber ein bisschen umgesehen habe (irgendwie musste ich die Zeit ja tot schlagen haha), merkte ich, dass es KEINEM auffällt ob ich mit meinem Handy in der Hand dastehe oder nicht. Weil selbst jeder total vertieft in seines war. Traurig irgendwie, dachte ich mir in diesem Moment.
Naja, schönen Sonntag wünsche ich dir! 🙂
Liebe Grüße,
Lisa
Liebe Lisa,
Danke dir vielmals !
Ohh ja, mir ist mal was ähnliches passiert. War im Zug, der Akku leer und kein Ladegerät dabei..
Danke, den wünsche ich dir auch 🙂
xoxo Susanna
Toller Post! Ich erwische mich auch oft dabei und versuche dann, den Moment mehr zu genießen.. Aber das muss man manchmal echt üben! Dir auch einen schönen Sonntag 💕
Liebe Marina,
Danke dir !
Ja total, sollte man viel mehr !
xoxo Susanna
Hi Susi!
Toller Artikel!! – finde du hast es auf den Punkt getroffen!! Man sollte einfach viel öfter genießen !
Bei mir gibt es ab 19 Uhr kein iPhone mehr nur noch meinen Freund und einen Film!
& wenn ich unterwegs bin egal ob Alleine oder mit Freunden, wird das Handy im Auto gelassen!
So kann ich einfach viel mehr genießen 🙂
Liebe Grüße Marina
Liebe Marina,
Danke dir 🙂
Ahhh super gute Idee, danke für den Tipp 🙂 probier ich mal aus !
xoxo Susanna
Liebe Susanna,
ein toller blogpost der sehr zum Nachdenken anregt. Ich habe unmerkbar beim lesen genickt, alles so war und gleich eigentlich so traurig. Aber es stimmt, ich fühle mich komisch wenn ich ohne Handy aus dem Haus gehe, mache am liebsten alles irgendwie gleichzeitig um die Zeit bestmöglich zu nutzen, aber am Ende erledige ich alles nur halb. Vor allem still sitzen und lernen fällt mir immer schwerer, genauso ein Buch zu lesen ohne immer wieder aufs Handy zu schauen. Es ist mittlerweile ein Zwang geworden dass jeder alles irgendwie gleichzeitig und nebenbei erledigen will. Und am Ende haben wir keine einzige Sachen genossen. Danke dass du das Thema angesprochen hast, ich glaube ich muss mich selbst Mal auf Handy bzw Multitasking Diät setzen. Habe einen schönen Abend. 💙
Lea
Liebe Lea,
Das Freut mich, wenn ich damit zum Nachdenken bringe 🙂
Wünsche dir auch noch einen schönen Abend !
xoxo Susanna
Wow, du hast mich mit diesem Blogpost wirklich berührt.
Erstens so schön geschrieben, so viel Bedeutung. Einfach so true was du geschrieben hast.. Ich habe so oft die Gedanken wo ich merke, dass ich einfach so viel auf einmal erledigen will, es fehlt einfach die Zeit teilweise.. Arbeit, Sport, dann habe ich noch Schule Donnerstag Abend und den ganzen Samstag, nebenbei muss ich mir Zeit zum Essen kochen bzw vorkochen nehmen, müsste mr noch Zeit zum lernen und auch für meine Freunde nehmen.. Ich merke selber wie mir momentan das alles zu viel ist. Leider stehen so viele Sachen bei mir auf Prio 1 und wie soll man das alles nur unter den Hut bekommen? Das Leben ist n icht leicht, und wenn man mal Coffee Dates oder einen schönen Moment mit jmd hat, sollte man diesen einfach versuchen zu genießen. Einfach mal das Handy weglegen und abschalten.
Liebe Grüße,
Nina
Liebe Nina,
Das freut mich riesig ! 🙂
ja leider aber wahr :/ Abschalten fällt wirklich immer schwieriger..
WÜnsche dir einen schönen Start in die Woche und genieß auch mal etwas auszeit !
xoxo Susanna
Die sprichst mir aus tiefster Seele! Als ich gestern Abend in der Wanne lag, ist mir genau das aufgefallen. Ich kann irgendwie nicht abschalten. Ich bin nicht im Hier und Jetzt, sondern immer im Danach. Ich denke schon an den nächsten Schritt, obwohl mein aktueller noch nicht einmal abgeschlossen ist. Ich habe mir vorgenommen, die einzelnen Momente viel intensiver wahrzunehmen und zu genießen. Weniger Multitasking, mehr Fokus auf den Moment ♥
Liebe Grüße
Anne
Liebe Anne,
Danke für dein liebes Feedback 🙂
Ja leider fällt das immer schwerer kommt mir vor 🙁
Aber das Leben ist doch viel zu kurz um sich immer nur zu stressen und und ..
Schönen Start in die neue Woche !
xoxo Susanna
Ich glaube besser kann man es gar nicht beschreiben. Viele freuen sich immer nur darüber, wie viel sie in kürzester Zeit schaffen, aber wie halbherzig man dabei oft ist merkt man leider erst danach. Bei mir ist es auch oft das Handy, wobei ich mich dann danach immer frage:“ Du guckst gerade deine Lieblingsserie/ liest ein super spannendes Buch.. wieso musstest du jetzt auf ein ‚Hallo wie geht’s?‘ antworten oder dir die Instastory von xy angucken, die noch 24h vorhanden ist.“
Eigentlich könnte es so einfach sein, das Telefon einfach mal bei Seite zu packen und sich auf eine Sache zu konzentrieren, aber andererseits ist es auch so schwer.. eigentlich sehr sehr traurig.
Hab eine schöne Woche mit hoffentlich ruhigen Momenten zum genießen! Liebe Grüße, Katja 🙂
Liebe Katja,
ohhh ja du triffst es auf den Punkt. Das denke ich mir auch öfter. Habe mittlerweile schon die Funktion ausgestellt, dass mir Whatsapp Nachrichten und Co angezeigt werden, sprich, dass der Bildschirm aufleuchtet. Zwar antworte ich jetzt meist immer erst später, aber dann muss mein Gegenüber einfach bisschen warten 🙂
Dankeschön, die wünsche ich dir auch 🙂
xoxo Susanna
Ich kann dir nur zustimmen, liebe Susanna. 🙂
Mir geht es in letzter Zeit sehr ähnlich.
Ich sitze mir meiner Familie vor dem Fernseher. Und habe den Laptop auf dem Schoß.
Ich genieße nicht mehr, weil ich ja „so viel“ zu tun habe.
Aber das stimmt nicht.
Danke für diesen ehrlichen Beitrag von dir.
Liebe Kat,
Danke für dein liebes Kommentar !
Ja voll du sagst es. Finde das ist hald auch nicht der Sinn des Lebens :/
gerne <3
xoxo Susanna
Phänomen der Generation Y würde ich mal sagen. Ich kenne das nur zu gut, was du da gerade beschrieben hast. Telefonieren neben dem Kochen, Nachrichten beantworten während man mit der Freundin im Café sitzt. Ich weiß nicht wie es dir geht aber mich macht das nach einiger Zeit richtig unglücklich. Leider wird mir auch oft erst im Nachhinein bewusst wie unbewusst ich die letzte Zeit gelebt habe. Für mich gibt but momentan regelmäiges iPhone fasten, tut meiner Seele richtig gut und kann ich hier nur auch jedem empfehlen 😉 Ganz liebe Grüße, Julia
Liebe Julia,
Ja du sagst es.
Ja geht mir genau so, irgendwie hat man sich zwar mit den Freunden getroffen, aber zuhause angekommen bin ich irgendwie unglücklich, da ich nicht wirklich Zeit mit ihnen verbracht habe.
Werd ich auf alle Fälle auch mal probieren 🙂 Danke für den Tipp !
xoxo Susanna
Solche persönlichen-Gedanken-Beiträge lese ich am liebsten und ich kann alles, was du schreibst so gut nachvollziehen. Und ich versuche in letzter Zeit auch das Handy mal ein bisschen zur Seite zu legen und Dinge bewusst zu machen.
Liebe Grüße,
Lara
https://aboutalifelover.wordpress.com/
Liebe Lara,
ahh danke dir für das liebe Feedback, freut mich zu lesen 🙂
xoxo Susanna
Die Anpassung an alle technischen Medien, die heutzutage existieren, ist unumgehbar wenn man in der derzeitigen Gesellschaft einen Platz finden will. Dabei ist die Sichtweise das Wichtigste. Das Smartphone zum Beispiel wird am Besten benutzt wenn man nur für das nœtigste darauf zurückgreift. Soziale Medien sollen hierbei keine Barriere sein, sondern ein akkurates Abbild des Betroffenen.
Ich selbst hab aus diversen Gründen schon længere Zeit kein handy benutzt um das soziale Leben im Netz zu minimisieren und im richtigen Leben jeden Moment auszuschœpfen. Ein weiteres wichtiges Element ist, dass ich keine richtige Datenbank mit Fotos Habe, da ich meistens auf das Festhalten verzichtet. Denn es gibt nichts Schœneres als einen Moment mit den passenden Elementen und Emotionen in Erinnerung zu haben. Aber dieser Reflex sofort aufs Handy zu schauen und zu antworten ist nichts ungewœhnliches aus verschiedenen Gründen wie zum Beispiel der technischen Evolution. Also ist die Frage eigentlich nicht ob es sich um eine Sucht handelt oder vielleicht um ein gut genutztes Medium. Es ist also gar nicht schwer unabhængig von Technik zu leben. Man muss sich nur selbst zu helfen wissen, genug aber nicht zu viel Disziplin haben und das richtige Mindset haben.
Lange Rede kurzer Sinn, bei einem intelligenten und weltoffenen Mensch kann man nicht behaupten er sei medienabhængig, wenn er weiss wie die Technik zu benutzen ist und in welchem Mass. 🌚🌒🌓🌔🌝
Und wahre Freude ist für die Meisten unerreichbar, da sie zu zeitlos sind. Zeit ist ein klar definiertes Element unseres Lebens, das unverænderbar ist. Jedoch die Sichtweise darauf ist wiederum der Schlüssel zum Glück. Es ist vielleicht eine starke Aussage, aber urteilend von meinen eigenen Erfahrungen kann ich sagen, dass ein stændiges auf und ab der Gefühle æhnlich der Bipolaritæt verbunden mit richtig angewandter Selbstreflexion einen Menschen im guten Sinne stark verændern kann. Zeit ist kein Feind sondern ein Freund. Der stændige Wechsel starker gegenteiliger Gefühle ist ein wichtiger Zyklus æhnlich wie Ebbe und Flut, ausgelœst vom Mond⚖️